Diese Seite dient dem Andenken zweier Opfer des Nationalsozialismus aus Norddeich (Dithmarschen), deren Geschichte fast in Vergessenheit geriet:

dem des Landarbeiters August Dunklau (1895-1944), der den Kriegsdienst verweigerte und dessen Name bis heute auf dem Ehrenmal der Gemeinde Norddeich für die Gefallenen (sic!) verzeichnet ist, und seines Bruders Heinrich Dunklau (1900-1941), der ins KZ Sachsenhausen kam (als "Asozialer") und später in Pirna-Sonnenstein vergast wurde.

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Dienstag, 30. Oktober 2012

Gemeindevertretersitzung Norddeich, 29.10.2012

Auf der am gestrigen Montag stattfindenden Sitzung der Gemeindevertretung Norddeichs wurde zu Top 9 erneut über das Thema "Stolpersteine in Norddeich" beraten. 
Es wurde zunächst über mein Treffen mit Bürgermeister Jacobsen und stellvtr. Bürgermeister Block am 14. August, die damaligen Beratungen im kleinen Kreis und den von mir mit Schreiben vom 15. August eingebrachten Kompromissvorschlag (Mühlenstraße 18) informiert.

Um meinen Standpunkt und Vorschlag persönlich vortragen zu können, bzw. auf sich ergebende Bedenken, Fragen und Vorschläge der übrigen Gemeindevertreter eingehen zu können, bin ich zu dieser Sitzung aus Halle/Saale angereist. 
Positiv zu nennen ist, daß es zu einer Aussprache über teils unterschiedliche Wahrnehmungen und aufgetretene Mißverständnisse kam. Diese ließen sich im Gespräch jedoch ausräumen, bzw. waren um der Sache Willen schnell vom Tisch.

Die Gemeindevertreter diskutierten und äußerten teils eigene Ideen und Vorschläge, die wechselseitig befürwortet, bzw. wieder verworfen wurden, darunter etwa die Anbringung einer Gedenkplatte am Haus "Mühlenstraße 18" oder die Verlegung von Stolpersteinen in Privatgärten von entfernteren Dunklau-Verwandten, die aber nicht nur die Zustimmung der Besitzer erforden, sondern auch dem Zweck öffentlicher Anteilnahme verfehlen würden.

Als vorläufige neue Beratungsgrundlage wurde nun dazu zurückgekehrt "im Bereich des Ehrenmals" eine "Platte" zu installieren mit den Namen der "Dunklau-Brüder" und einer Inschrift im Sinne des Gedenkens an die "Opfer der Diktatur". Wie mit meinem ursprünglicher Vorschlag von den "Stolpersteinen am Ehrenmal" vorgesehen, würden damit - so eine Aussage aus der Gemeindevertretung - "mehr als 3 Leute daran vorbeigehen", als es beim Bürgersteig in der Mühlenstraße der Fall wäre. Eine Erwähnung in der Rede des Bürgermeisters zum jährlichen Gedenken am Volkstrauertag, wäre ebenfalls geboten.

Zu einer weiteren Beratung über diesen Vorschlag wird der "Stolpersteinarbeitskreis" (Ulf Jacobsen, Reimer Block, Karl-Heinz und Florian Dunklau) sich am 01.11.2012 erneut treffen.
Aus meiner Sicht und der meiner Familie wäre dieser Vorschlag eine angemessene Alternative zur Verlegung von "Stolpersteinen", wenn die Details stimmen (u.a.: sicht- und erkennbare Gedenkplatte innerhalb (!) der Umfriedung (Metallzaun) des Ehrenmals, Finanzierungsfragen).

Über den weiteren Fortgang wird weiterhin hier berichtet werden.